Die Zukunft des Flächentarifvertrages hat sich zu einer Kernfrage der arbeitsrechtlichen und tarifpolitischen Diskussion entwickelt. Geführt wird diese Debatte vielfach losgelöst von der betrieblichen Wirklichkeit.
Ziel dieser Studie ist es, die Bedingungen und Wirkungen der Anwendung von Flächentarifverträgen empirisch wie rechtlich genauer zu bestimmen. Dabei zeigt sich, daß sich die betriebliche Praxis einer Reihe von Mechanismen zur flexiblen Anwendung von Tarifverträgen bedient. Gerade das in der arbeitsrechtlichen Diskussion häufig als Flexibilisierungsinstrument erörterte Günstigkeitsprinzip spielt jedoch in der betrieblichen Wirklichkeit allenfalls eine untergeordnete Rolle. Die Studie beschreibt ferner Gefahren zunehmender Verbetrieblichung von Rechtsetzung und weist auf konzeptionelle Ansatzpunkte für die tarifpolitische Entwicklung hin.
Die Untersuchung wendet sich an Arbeitsrechtler, Industriesoziologen und alle, die sich in Verbandsarbeit, betrieblicher Praxis oder in der Politik mit der Entwicklung des Flächentarifvertrages auseinandersetzen.
Die Autoren sind Arbeitsrechtler am Zentrum für Europäische Rechtspolitik (Bremen).