Alle gedankliche Vorbereitung auf das Älterwerden kann die Erfahrung nicht vorwegnehmen, wie sich das anfühlt, wenn es eintrifft. Sprüche, die das abzutun versuchen, sind begrenzt wirksam: »Man ist so alt, wie man sich fühlt!« Ja, klar, aber in der Regel ist man älter. Das Gefühl ändert nichts am Faktum, ganz im Gegenteil: Es stiftet nur dazu an, sich darüber hinwegzutäuschen. Nicht jede Täuschung ist schlecht, aber hier wird letzten Endes nur die Enttäuschung größer, wenn trotz flotter Sprüche gegen die Wahrheit nicht anzukommen ist. Wie wäre es, das Älterwerden einfach zu akzeptieren, statt dagegen zu opponieren? Bestsellerautor Wilhelm Schmid (»Glück«) will das Älterwerden nicht schön- und nicht schlechtreden, sondern eine realistische Kunst des Umgangs damit entwickeln: einerseits die Lüste wahrnehmen, die auch das Älterwerden bieten kann, andererseits mit den Schmerzen umgehen lernen, gegen die es nicht abgeschottet werden kann.