Der Kilimandscharo ist ein Mythos: Er ist nicht nur der höchste Berg Afrikas,sondern das größte Bergmassiv am Äquator überhaupt - obwohl in Kiswahili»Njaro« kleiner Hügel bedeutet.Er ist vulkanischen Ursprungs, seine Spitze (beinahe 6. 000 Meter hoch) istimmer schneebedeckt.Der Kilimandscharo ist aber auch ein Politikum: Noch Mitte des 19. Jahrhundertsstritt man in Europa darüber, ob es möglich sei, dass ein Berg so weit imSüden Afrikas Schnee tragen könne. Deutsche Missionare hatten das behauptet,ein englischer Forscher sie als dumm verhöhnt. So beginnt die Inbesitznahmeeiner Region und der Wettkampf zwischen den europäischen Kolonisatoren. AmEnde wird das gesamte Gebiet vorübergehend deutsche Kolonie, der KilimandscharoDeutschlands höchster Gipfel.Und der Kilimandscharo ist Sehnsuchtsgegenstand: Abenteurer und Forscherversuchen im 19. Jahrhundert den Berg zu vermessen, Flora und Fauna zu erkunden,Proben abzugreifen, zu beschreiben und schließlich den Gipfel zu besteigen,was 1889 Hans Meyer, Sohn des Verlagsgründers Meyer (Konversationslexikon),gelang.Noch heute scheint die Sehnsucht ungebrochen: Jährlich versuchen Tausendeden Gipfel zu bezwingen - hauptsächlich Deutsche.