Joshua Rifkin proklamierte in den 1980er Jahren die These, die geistlichen Kantaten Bachs seien mit solistischer Besetzung der Chorpartien aufgeführt worden. Sigiswald Kuijken wurde bald zu einem der prominentesten Vertreter dieser Lehre, die er in der Praxis erfolgreich anwendete - auch bei einem mehrjährigen Aufnahmeprojekt mit je einer Kantate für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres, das sich als wahrer Glücksfall der Bach-Interpretation erweisen sollte. Die Box mit allen Einzelfolgen bietet einen repräsentativen Querschnitt durch das Kantatenwerk und ist ein beeindruckendes Monument der Dirigierkunst des belgischen Alte-Musik-Doyen.