1773 schrieb Christoph Martin Wieland das Libretto zur Oper "Alceste", im selben Jahr wurde die Oper mit der Musik des heute nahezu vergessenen Komponisten Anton Schweitzer in Weimar uraufgeführt. Die Besonderheit der von Herzogin Anna Amalia geförderten Oper, die ihr in der Musikgeschichte ein gewichtiges Kapitel einräumt, ist die Bezeichnung "erste Oper in deutscher Sprache". Dem Opus ist zu wünschen, dass die Aufführung in Weimar den Anstoß gibt, dieses einst vielaufgeführte Werk auch auf die heutigen Opernbühnen zurückzuholen. Die höchst anspruchsvollen Partien meistern die vier Sänger mit Bravour. Cyndia Sieden, ausgewiesene Spezialistin für Koloraturarien, kann hier in der ungemein anspruchsvollen Rolle der Parthenia in höchster Form brillieren. Simone Schneider, die Titelpartie, versteht es mit ihrem klangschönen Sopran der Rolle der Alceste eine anrührende Zartheit und gleichzeitig raumfüllende Präsenz zu verleihen. Christoph Genz in der Rolle des leidenden Admet bildet mit seinem klaren lyrischen Tenor einen wunderbaren Gegenpart. Beachtlich ist der junge Bass Josef Wagner in der Rolle des Herkules, der alle Tugenden vereint, die ein Sänger für die Opernbühne besitzen sollte: eine großartige Stimme, ein ausgesprochenes darstellerisches Talent und eine beeindruckende Präsenz. Das international renommierte Ensemble Concerto Köln, gerade als Ensemble des Jahres mit dem Echo Klassik ausgezeichnet, assistiert mit einfühlsamer Brillanz unter der Leitung von Michael Hofstetter, einem ausgewiesenen Spezialisten für authentische Aufführungspraxis und Barockmusik.