Die Schule des Sehens
Über 25 Jahre ist es her, dass das Werk des eigenwilligen Malers Hans Emmenegger aus der Zentral-schweiz einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurde. Der große Stilist, der stets zwischen Hodler und Böcklin verortet wurde, hat ein weit gespanntes uvre geschaffen, von dem 166 Werke in diesem Ausstellungskatalog aufgerufen werden - übrigens derzeit die einzig liefer-bare Publikation. Das Besondere an Emmeneggers Landschaften und Stillleben, aber auch einzelnen Akten, seinen Tier- und Architekturdarstellungen ist eine gewisse Wehmut, die sich in den Bildern vermittelt und wohl mit seinem Verlangen nach der "herrlich öden, einsamen Gegend" der Innerschweiz korrespondiert. Wer etwas weiter gehen will, sieht in den Hügeln, den kahlen Bäumen und kargen Schneeschmelzen, den schattigen Waldrändern mit den eingeschnittenen Sonnenflecken Vorläufer der aktu-ellen realistischen -Malerei etwa eines Franz Gertsch oder Gerhard Richters.
Ausstellung:
Kunstmuseum Luzern, 5/7-12/10/2104
The school of visionAn unconventional painter from Central Switzerland, it has been more than 25 years since the work of Hans Emmenegger was made available to a larger audience. An important painter, always mentioned alongside Hodler and Böcklin, he created an extensive oeuvre. This exhibition catalogue - incidentally the only available publication - presents 166 of his works. A particular aspect of Emmenegger's landscapes and still lifes, and of some of his nudes and animal and architectural representations, is a certain melancholy, conveyed by his images and answering his desire for the »magnificently desolate and forlorn landscape« of Central Switzerland. To go even further, the hills, the bald trees, the barren snowmelts and shady forest glades and sunspots might be perceived as a precursor to the recent realistic paintings, for instance, by Franz Gertsch or Gerhard Richter.