Die Auffassung, die René Jacobs in seiner Interpretation der drei Opern auf Libretti von Da Ponte vertritt, "unterscheidet sich grundlegend von dem Interpretationsansatz der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der unsere Hörgewohnheiten geprägt hat. (...) Ich bin überzeugt, dass zunächst die im 19. Jahrhunderts angebrachten Retuschen beseitigt oder zumindest kritisch überprüft werden müssen, damit die ursprünglichen Farben wieder zum Vorschein kommen", erklärte er anlässlich der Veröffentlichung von "Così fan tutte". Ob in der Wahl der instrumentalen Besetzung, in der Ausführung der Rezitative oder der vokalen Verzierungskunst, seine Interpretation ist darauf ausgerichtet, in der buffa wie im dramma giocoso das Wesentliche wiederherzustellen: das Drama selbst.