Der Begriff "Nordeuropäischer Jazz" ruft oft Bilder von weiten Fjorden hervor, begleitet von einer großzügigen, minimalistischen Klanglandschaft, die auf die Übermacht der Berge und die Bedeutungslosigkeit der eigenen Existenz hinweist. Eine Demut hervorrufende, meditative Introspektion ist die emotionale Reaktion der Zuhörer. "Grow With the Flow" dagegen ruft eine tiefere, regelrecht evolutionäre Reflexion hervor und ermutigt die Zuhörer, sich eine Welt ohne Grenzen vorzustellen. Die Musik inspiriert dazu, die Verantwortung jedes Einzelnen bei der Verwirklichung einer grenzenlosen Existenz zu bedenken. Eine feine Balance zwischen ruhiger, sanfter Gangart und einem treibenden aber gleichmässigen Vorwärtsdrang.
Nikos Kompositionen verbinden nahtlos Hermetoeske und Türkisch-folkloristische Melodien, den natürlichen Einsatz ungerader Rhythmen, zarte Orchestrierung oft mit einem Hinweis auf das Mahavishnu Orchestra, sowie den feurigen Klang der New Yorker Jazzszene. Das reichhaltige Gewebe aus orchestrierten Ebenen, unberechenbaren Ostinati und kontrapunktischen Kreuzungen wird von Jérémie Krüttli (Bass) und Paulo Almeida (Schlagzeug) spontan belebt, was jeder improvisierten Passage stratosphärische Ausflüge ermöglicht. Ein von Ego befreites Gesamtkunstwerk herausragender Musiker, vollständig präsent und engagiert. Jeder Ton kommt von Herzen und ist uneigennützig bedeutsam. Ein universeller Ausdruck dessen, woher wir kommen und wohin wir gehen. 'Grow with the Flow' ist die wahre Definition von 'Modern Jazz' im Jahr 2024. - Nikki Yeoh